Aus dem Turm 2

24. Januar 2010

Auch heute habe ich nicht vorankommen können. Der Herbst hat von mir Besitz ergriffen. Ich überdenke die erste Begegnung mit Diotima. „Es tat uns wohl, den Überfluß unsers Herzens der guten Mutter in den Schoß zu streuen. Wir fühlten uns dadurch erleichtert, wie die Bäume, wenn ihnen der Sommerwind die fruchtbaren Äste schüttelt, und ihre süßen Äpfel in das Gras gießt.“ Manchmal, von Zeit zu Zeit, höre ich das Nachbarskind weinen. Dann unterbreche ich meine Arbeit, lasse alles liegen, eile zur Tür und erwarte sehnsüchtig die tröstenden Worte der lieben Nachbarsfrau. Danach bin ich meist so aufgewühlt, die Rührung schüttelt mich, ich versinke in Erinnerung und Traum.

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